Forschungsprojekte Ichthyologie
Bestandsaufnahme und Bewertung von Fischgemeinschaften in Nord- und Ostsee
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Identifizierung der Struktur von Fischgemeinschaften, in Abhängigkeit von den vorherrschenden biotischen (Nahrungsgefüge) und abiotischen Faktoren (Hydrographie, Habitate). Auf Basis dieser Untersuchungen kann ein Status Quo der entsprechenden Fischgemeinschaft beschrieben werden. Auf dieser Grundlage können Entwicklungen der Gemeinschaft unter dem Einfluss von Eingriffen in den entsprechenden Lebensraum abgeschätzt und bewertet werden.
Beschreibung von saisonalen und interannuellen Veränderungen
Fischgemeinschaften unterliegen zeitlich dynamischen Veränderungen, die Auswirkungen auf deren Zusammensetzung haben. Von Bedeutung ist hier die Trennung der natürlich induzierten (jahreszeitliche Änderung der Abiotik, Wanderungen) von den anthropogen beeinflussten Veränderungen (Auswirkungen von Bauvorhaben, Klimawechsel, Schadstoffeinträge).
Studien zu Fischgemeinschaften im wissenschaftlichen Kontext
Das IfAÖ ist an nationalen als auch internationalen Forschungsvorhaben beteiligt. Von Interesse sind Fragen der Fischereibiologie und der Fischökologie. Dies sind im Einzelnen Fragen der Populationsdynamik (Reproduktion, Rekrutierung), Zusammenhänge des Nahrungsgefüges (Nahrungsverfügbarkeit
und –nutzung), Schadstoffeinflüsse oder der Eintrag von Kühlwasserfahnen (aus Kraftwerken) in einen Naturraum.
Beschreibung und Bewertung der Fischerei in Nord- und Ostsee
Besonders der Fischereidruck auf die kommerziell genutzten Fischarten, sowie die erheblichen Beifänge fischereilich unbedeutender Arten stellen den intensivsten Eingriff auf Fischzönosen sowie ihrer Bestände dar. Ein wissenschaftlicher Schwerpunkt des Fachbereichs Ichthyologie liegt daher in der Beschreibung und Bewertung der Fischerei in bestimmten Seegebieten, gerade im Kontext mit Mehrfachnutzungen der Meeresräume (Offshore-Windanlagen, Kabeltrassen, militärische Übungsgebiete, Kiesabbau, Schutzgebiete, Seeverkehr).