IfAÖ federführend für die ÖBB von Ostwind 2

Seit Januar 2020 hat die IfAÖ Institut für Angewandte Ökosystemforschung GmbH, ein Unternehmen der GICON®-Gruppe, die Ökologische Baubegleitung für das Projekt Ostwind 2 übernommen. Auftraggeber ist 50Hertz. Im Rahmen von Ostwind 2 werden drei Netzanschlusssysteme zur Netzanbindung der Offshore-Windparks im Meeresboden verlegt. Das IfAÖ übernimmt die Aufgabe, beteiligte Firmen hinsichtlich der im Zuge des Planfeststellungsbeschlusses festgelegten Meidungs- und Minderungsmaßnahmen zu sensibilisieren und die Einhaltung dieser Maßnahmen und -gaben zu dokumentieren.
Marcel Hartmann, Fachbereichsleiter Ichthyologie und Projektleiter des IfAÖ, kennt die ökologische Bedeutung der zu querenden Meeresgebiete: „Beispielsweise ist der Greifswalder Bodden eines der Hauptlaichgebiete des im Frühjahr laichenden Herings. Hier müssen wir darauf achten, dass die Bauzeitbegrenzungen entsprechend eingehalten werden. Wir begutachten und dokumentieren die Sedimentrate während der bauvorbereitenden Maßnahmen und Kabelinstallationsarbeiten.“
Die Aufgabenfelder des IfAÖ im Projekt Ostwind 2:
- Beratung aller Beteiligten (Baufirmen, etc.) hinsichtlich der Umsetzung / Einhaltung der Meidungs- und Minderungsmaßnahmen
- Begleitung von benannten Baumaßnahmen (Vorlegeverfahren, Kabelgrabenaushub, Kabellegung, Rückverfüllung der Kabelgräben und Seebodenwiederherstellung) im Rahmen der Installationsarbeiten „Offshore“ im Bereich des Küstenmeeres und der AWZ
- Tägliche Begleitung von benannten Arbeiten im Bereich des Küstenmeeres auf einem Streckenabschnitt von ca. 50 km, da hier im Bereich der Schutzgebietskulisse „Greifswalder Bodden“ in verschiedenen (nationalen u. europäischen) Schutzgebieten gearbeitet wird
- Dokumentation der durchgeführten Arbeiten in Form von Tagesprotokollen und Fotos
- 14-tägig zusammenfassende Berichte/Protokolle zum Nachweis der Dokumentationspflicht gegenüber den Behörden
- Abschließende Endberichte bei Projektende zur zusammenfassenden Dokumentation gegenüber den Behörden
Als Umweltinstitut und Dienstleister ist das IfAÖ seit mehr als 25 Jahren Ansprechpartner für die Umsetzung umweltrelevanter Aufgabenstellungen auch in komplexen Projekten wie Ostwind 2. Neben dem Bereich Ichthyologie, der die Projektkoordination und -leitung übernimmt, sind zudem Fachexperten der IfAÖ-Abteilungen Benthische Organismen und Habitate, Ornithologie, Marine Säuger und Umweltplanung am Vorhaben beteiligt.
Auch in Zeiten von Corona wird der Projektrahmen eingehalten
Im Zuge der aktuellen Situation um COVID-19 müssen auch die Arbeiten des IfAÖ angepasst werden. Projektleiter Marcel Hartmann erläutert: „Aufgrund der aktuellen Gesundheitslage ist es für uns, wie auch für alle anderen Parteien, schwieriger geworden, auf Schiffen miteinander arbeiten zu können. Wir haben Lösungen gefunden, damit die Projektkoordination im Rahmen der aktuellen gesetzlichen Vorgaben und innerhalb des vereinbarten Zeitraums umgesetzt werden kann. Das können wir garantieren. Hier ist es wichtig, dass alle Seiten gemeinsam kooperativ zusammenarbeiten, was bislang auf allen Ebenen gut funktioniert.“
Hintergrund: Ostwind 2
Ostwind 2 ist das Projekt zum Anschluss der Ostsee-Windparks Arcadis Ost 1 und Baltic Eagle an das deutsche Höchstspannungsnetz. Arcadis Ost 1, der Windpark des belgischen Unternehmens Parkwind, befindet sich im Cluster Westlich Arkonasee. Baltic Eagle, das Projekt des spanischen Energiekonzerns Iberdrola, liegt im Cluster Arkonasee. Zusammen sollen die beiden Windparks eine Leistung von circa 725 Megawatt (MW) erzeugen. Für die Abführung dieser Leistung plant 50Hertz den Bau von drei Seekabelsystemen. Diese Kabel auf 220-kV-Wechselspannungsebene können insgesamt eine Leistung von 750 MW übertragen. Die Anbindung an das deutsche Höchstspannungsübertragungsnetz erfolgt am Netzverknüpfungspunkt im Umspannwerk Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern).
Quellen:
Projekt Ostwind 2:
https://www.50hertz.com/de/Netz/Netzentwicklung/ProjekteaufSee/Ostwind2
Infobroschüre zum Gesamtvorhaben Ostwind 2: