Automatisierte Vogelerfassung mit dem Kamerasystem VARS

Die potenzielle Gefährdung fliegender Vögel durch den Betrieb von Windenergieanlagen macht zur Risikobewertung eine kontinuierliche Erfassung im unmittelbaren Rotorbereich erforderlich. Da viele Vogelarten bei Nacht ziehen, muss diese auch bei Dunkelheit möglich sein.

Vor diesem Hintergrund entwickelte das IfAÖ das Kamerasystem VARS (Visual Automatic Recording System) im Rahmen eines vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) geförderten Projektes. Es handelt sich um ein infrarotempfindliches Kamerasystem zur automatischen Erfassung fliegender Vögel rund um die Uhr. Eine leistungsstarke Infrarotbeleuchtung gewährleistet auch bei Dunkelheit eine zuverlässige Registrierung von Vögeln und Fledermäusen.

Mit Hilfe einer speziellen Software zur Bildanalyse wird eine Videosequenz aufgezeichnet, wenn sich ein oder mehrere Objekte mit definierten Eigenschaften durch den Bildausschnitt bewegen. In einem weiteren Schritt können die Objekte identifiziert und verschiedene Parameter zum Verhalten registriert werden. Ein speziell entwickeltes Verfahren erlaubt, das Datenvolumen pro aufgezeichnetem Flugereignis gering zu halten.

Das Kamerasystem wurde über viele Jahre auf den Forschungsplattformen "FINO 1" und "FINO 2" im Offshorebereich der deutschen Nord- und Ostsee sowie auf einer Windenergieanlage im Windpark "alpha ventus" eingesetzt.

Bei einem Einsatz von VARS auf der Gondel von Windenergieanlagen lassen sich Kollisionsraten von Vögeln berechnen. Mittlerweile wurde der Einsatz von VARS in mehreren Offshore-Windparks im Rahmen eines betriebsbegleitenden Risikomanagements behördlich beauflagt.

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Wiss. Mitarbeiter, Dr.
Axel Schulz


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