Forschungstauchen

Die Probenahme mit Hilfe von wissenschaftlich Tauchenden gehört seit 1995 zu einem wichtigen Bestandteil der Untersuchungsmethoden am IfAÖ. Unsere Forschungstauchenden werden ausschließlich nach der DGUV-Regel „Einsatz von Forschungstauchern“ eingesetzt. Als eines der wenigen privatwirtschaftlichen Institute ist das IfAÖ aktives Mitglied im Berufsverband der KFT (Kommission Forschungstauchen Deutschland).

Im Fokus des wissenschaftlichen Tauchens am IfAÖ steht die selektive und schonende Untersuchung von sensiblen und schwer zugänglichen aquatischen Lebensräumen. Hierzu zählen z. B. küstennahe flache Gewässer in Nord- und Ostsee, aber auch Seen oder Fließgewässer. Mit Hilfe unserer erfahrenen und engagierten WissenschaftlerInnen im Tauchteam, können wir diese unter der Einhaltung der höchsten Sicherheitsstandards mit nicht invasiven oder gering invasiven Methoden beproben. Im Küstenmeer, sowie in gut befahrbaren Gewässern sind wir schnell und flexibel mit unseren institutseigenen Arbeitsbooten wie z.B. „FASTER CUT“ einsetzbar.

Leistungsschwerpunkte


Monitoring von natürlichen Habitaten
  • Kartierungen und Beprobung von Natura 2000 und FFH-Lebensräumen z. B.:
    • 1110 Sandbänke mit nur schwacher ständiger Überspülung durch Meerwasser (sublitorale Sandbänke)
    • 1150 Lagunen des Küstenraumes (Strandseen)
    • 1160 Flache große Meeresarme und -buchten (Flachwasserzonen und Seegraswiesen)
    • 1170 Riffe
  • Untersuchungen von Habitaten im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) nach
    • MarBiT (Makrozoobenthos) und
    • BALCOSIS (Makrophyten)

Monitoring und Untersuchung von Unterwasser-Baumaßnahmen
  • Monitoring und Bewertung von Renaturierung- und Kompensationsmaßnahmen
  • Bewuchsentwicklung auf Unterwasserstrukturen (Offshore-Windkraft Anlagen*, Pipeline Kratzproben)
  • Gezielte Entnahme von Proben für den Nachweis von Neobiota
  • Installation von Messsystemen und Versuchsanordnungen z. B. für die
    • Untersuchung der 2 Kelvin Vorgabe für die Erwärmung von Sedimenten
    • Versuchsreihe zur Befallsentwicklung des Schiffsbohrwurmes Teredo navalis
  • Begutachtung von Holzstrukturen, B. zum Befall T. navalis



*Ausführung mit beauftragten Berufstauchern

Taucher im Einsatz unter Wasser
Quelle: Martin Siegel
Methoden-Geräte
  • Handgeführte Sedimentstecher (offene und geschlossene Stechkästen und -rohre verschiedener Größen und Volumina für die Entnahme und Analyse von Weichböden)
  • Kratzrahmen und Kratzsysteme zur Entnahme und Analyse von Organismen auf Hartböden
  • Sammelrahmen zur Entnahme und Analyse von Organismen, u.a. nach MarBiT und BALCOSIS
  • In situ Kartierung mit taxonomisch geschultem Fachpersonal
  • Verschiedene Zählrahmen zur Abschätzung des Bedeckungsgrades (z.B. von Makrophyten)
  • Allgemeine und spezialisierte Fotodokumentation (z.B. Aufnahme genau definierter Flächen)
  • Videodokumentation

Ansprechpartnerin

Tauchgruppenleiterin
Dipl. Biologin Stefanie Breyer


T
+49 38204 618 28
E breyer(at)ifaoe.de